New York is always a good idea:
Per Audio Escape Game nach Manhattan
Es gilt als erwiesen, dass uns Geschichten, an denen wir unmittelbar teilhaben, viel nachhaltiger beindrucken als solche, die wir eindimensional erfahren.
Auch während der Pandemie wandeln wir vm-people gerne auf unbekannten Pfaden, um gemeinsame und Gemeinschaft stiftende Erlebnisse für uns als Team zu schaffen. Neben unseren Ausflügen in Virtual Reality haben wir daher kürzlich erstmals eine auditive Experience nach Übersee gebucht, genauer gesagt: in den Sündenpfuhl von Manhattan.
Lauscher aufgesperrt: So funktioniert das Audio Escape Game
Was man unter einem Escape Game versteht, ist mittlerweile weithin bekannt: Bis zu sechs Personen lassen sich in einem Raum einsperren und haben in der Regel eine Stunde Zeit, sich durch das Entschlüsseln von Hinweisen und das Lösen von Aufgaben und Rätseln wieder aus dem Raum zu befreien.
Da physische Escape Games erst seit kurzem wieder unter strengen Auflagen öffnen dürfen, entschied sich der Nürnberger Anbieter Final Escape kurzerhand dazu, ein rein auditives Abenteuer, ein sogenanntes Audio Escape Game, anzubieten. Als Kombination aus Hörspiel und Schnitzeljagd gehört das Audio Escape Game zum Genre der Adventuregames und funktioniert letztendlich wie ein Escape Game – mit dem wesentlichen Unterschied, dass es ausschließlich digital stattfindet und es so bis zu vier Spielern ermöglicht, standortunabhängig voneinander an einer gemeinsamen Mission mitzuwirken. Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass hier vorrangig die auditive Sinneswahrnehmung der Mitwirkenden angesteuert wird.
Für die Teilnahme benötigt man lediglich ein internetfähiges Gerät mit Mikrofon und Lautsprecher, Internetzugang, die kostenfreie Software Zoom sowie Stift und Papier für Notizen.
vm-people vs. Gangs of Manhattan
Doch wie lief unser Audio Escape Game nun genau ab?
Etwa 15 Minuten vor Beginn hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, mit dem vorab per E-Mail erhaltenen Zoom-Link die Spielwelt zu betreten. Dort wurden wir von unserer Spielleiterin empfangen und nach einem kurzen Technik-Check in die Geschichte um den New Yorker Clanboss Tony Vercatto eingeführt: Dieser plante Gerüchten zufolge ein illegales Pokerspiel in einem Lagerhaus am Hafen – die perfekte Gelegenheit, dem Anführer des berüchtigsten Clans endlich habhaft zu werden und ihn ein für alle mal dingfest zu machen.
Unsere Aufgabe war es also nicht, uns wie beim physischen Escape Game aus einem Raum zu befreien, sondern vielmehr, innerhalb von einer Stunde das Rätsel um Tonys Aufenthaltsort zu lösen und diesen endgültig aus dem Verkehr zu ziehen.
Hierfür durften wir mit unserer Spielleiterin, die uns als persönliche Erzählerin durch das Abenteuer führte, in den Dialog gehen und sie im Notfall um unterstützende Hinweise bitten. Um möglichst schnell ans Ziel zu kommen, empfahl es sich, die eigenen Fragen möglichst konkret zu formulieren („Ich durchsuche den Müllcontainer. Was finde ich dort?“ statt „Was ist mit dem Container?“).
Immersion durch auditive Wahrnehmung
Im Unterschied zum physischen Escape Game findet das Audio Escape Game in einer digitalen Umgebung statt. Es war uns daher nicht möglich, unsere räumliche Umgebung mit all unseren fünf Sinnen – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – wahrzunehmen und zu erfahren. Vielmehr wird beim Audio Escape Game der Hörsinn angesprochen, welcher, gemeinsam mit dem Sehsinn, bereits bei Aristoteles als bedeutendster der fünf Sinne bezeichnet wird.
Um unser Gehör unmittelbar anzusprechen und uns sofort in die Geschichte eintauchen zu lassen, lief gleich zu Beginn der Spielrunde im Hintergrund atmosphärische Musik, die uns direkt in Tony Vercattos New York versetzte. Zudem wurde von Beginn an der Sehsinn angesprochen: Der erste Schauplatz des Geschehens, eine verlassene Straße am Hafen, wurde uns anhand einer detaillierten Zeichnung vor Augen geführt und zusätzlich durch eine von der Erzählerin vorgetragenen Beschreibung sowie den entsprechenden Hintergrundgeräuschen – kreischenden Möwen, brechenden Wellen am Hafen – näher gebracht. Damit wir uns primär auf das Live-Storytelling fokussieren konnten, war unsere Spielleiterin während des gesamten Spiels nicht per Kamera zugeschaltet sondern ausschließlich durch ihre Erzählstimme präsent.
Durch das Studieren weiterer Zeichnungen, die uns auch die folgenden Räume und Szenerien aufzeigten, die von der Erzählerin vorgetragenen Hintergrundinformationen sowie die Möglichkeit zur Interaktion kamen wir des Rätsels Lösung Stück für Stück näher und schaffen es tatsächlich in der vorgegebenen Zeit, das Geheimnis um Tony Vercatto zu lösen.
Der Umstand, dass wir lediglich zwei unserer fünf Sinne aktiv nutzen konnten, tat dem Rätselvergnügen dabei keinen Abbruch, durften wir stattdessen doch, mehr als im physischen Escape Game, unsere Vorstellungskraft einsetzen, um dem Clanboss auf die Schliche zu kommen. Insbesondere die akustische Atmosphäre, welche durch die Erzählstimme der Spielleiterin, die eingespielten Geräusche sowie die musikalische Untermalung erzeugt wurde, verschaffte allen Beteiligten ein immersives Audio-Erlebnis und nicht zuletzt einen großen Rätselspaß.
Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiederhören und können dieses gemeinsame Audio-Abenteuer unbedingt empfehlen – sowohl während als auch nach Corona.
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