Gegen die Screen Fatigue:
Meeting-Methode #WalkTalk
Seid über einem Jahr sitzen wir bei vm-people genau wie eine Vielzahl anderer Menschen nun im Homeoffice. Und von ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen, finden unsere Meetings, ob intern oder mit externen Kolleg:innen oder Kund:innen, zum Großteil als Videokonferenz statt. Diese technischen Möglichkeiten zu haben, sich über die Distanz in der Gruppe zu sehen und gemeinsam Arbeiten zu können, ist eine großartige Errungenschaft und im Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Doch langsam aber sicher ist bei allen die Bildschirmmüdigkeit, die sogenannte Zoom oder Screen Fatigue, deutlich spürbar.
Warum machen uns Videokonferenzen müde?
Genau mit dieser Frage hat sich eine Studie der Stanford University jüngst beschäftigt. Neben ungewohnt viel Blickkontakt über den Bildschirm und einer insgesamt höheren kognitive Belastung wird auch das permanente verharren am gleichen Platz als ein Grund für Zoom-Fatigue aufgeführt. Denn selbst das sich physische Bewegen in einen Meetingraum entfällt mittlerweile. Um am nächsten Termin teilzunehmen, braucht es nicht vielmehr als einen Link-Klick.
Wie kann der Bildschirmmüdigkeit entgegengewirkt werden?
Wie immer im Leben macht auch hier die Dosis das Gift. Denn wie eingangs erwähnt ist die Videokonferenz-Technologie gerade aktuell ein Segen und ist auch mit Blick auf die dringend notwenige Reduktion von CO2-Emission ein wichtiges Werkzeug. Doch es lohnt sich darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten es darüber hinaus für das kollaborative Arbeiten auf Distanz gibt. Neben dem Einsatz von Tools, die das Erlebnis einer Videokonferenz Gamifizieren oder der Nutzung von der Virtual Reality als Ort des Zusammenkommens, haben wir den von uns sogenannten #Walktalk als Meeting-Methode entdeckt.
Wer, wie, was #WalkTalk?
Als eine Folge der Screen Fatigue haben wir an uns neben allgemeiner Mattigkeit auch das Schwinden von kreativen Ideen beobachtet. Und spätestens da hieß es: Gegensteuern! Eine externe Kollegin, mit welcher ich jede Woche zum Thema Community-Management der Blood Sugar Lounge zusammenkomme, hatte eine einfache wie geniale Idee: „Lass uns doch telefonieren und dabei spazieren gehen.“ Der #Walktalk war geboren!
Was bewirkt der #WalkTalk?
Nun könnte man sagen: „Ja gut, unterwegs telefoniert haben wir auch schon vor der Pandemie.“ Doch die Bewegung extra für das Meeting und eben nicht nebenbei, auf dem Weg zu einem anderen Termin, macht hier den entscheidenden Unterschied und sorgt für ein anderes Mindset. Eine Studie der American Psychological Association zeigt zudem, dass die Kreativität während und kurz nach körperlicher Bewegung um bis zu 80% gesteigert werden kann. Aus einer weiteren Studie der University of Kansas geht außerdem hervor, dass besonders die Bewegung in der Natur kreativitätsfördernd wirkt. Doch auch der Spaziergang durch die Stadt weißt diese positiven Effekte auf. Wichtig ist vor allem die Bewegung. Ort und Geschwindigkeit spielen hierbei eine untergeordnete Rolle.
Tipps für die Umsetzung
Personenzahl
Geeignet ist diese Meeting-Methodik vor allem für einen kleineren Personenkreis von zwei bis vier Menschen. Durch die rein auditive Verbindung ist es entsprechend schwieriger, einen Wortbeitrag anzumelden und Strukur in das Gespräch zu bringen.
Dauer
Wie bei allen Meetings hilft es auch hier, sich ein zeitliches Limit zu setzen. Der vorgegebene Rahmen führt dazu, dass sich die Beteiligten besser auf das zu besprechende Thema fokussieren können. Etwa 30 Minuten haben sich hierbei für uns als ein gutes Maß herausgestellt.
Dokumentation
Um sich aus dem Meeting ergebene Ergebnisse oder To-dos festzuhalten, nutzen wir die Notizen-App des Smartphones. Nach dem #WalkTalk können die Aufzeichnungen dann einfach in das sonst übliche System wie beispielsweise einem Projektplan übertragen werden.
Sicherlich ist diese Methodik nicht immer das geeignete Werkzeug. Doch es stellt eine bereichernde Abwechslung im Homeoffice-Alltag dar. Und da die positiven Effekte auch über die Bewegung hinaus wirken, lässt es sich nach dem #WalkTalk auch mit einem wacheren Geist wieder an den Schreibtisch setzen!