ARG-Showdown in Hamburg: „Ich bin der Herr deiner Angst“
Vormals ein Nischenphänomen, haben Alternate Reality Games als Spiel- bzw. Erzählform im deutschsprachigen Raum inzwischen eine breite Anhängerschaft gefunden. Einerseits steigt die Zahl der ARG-Begeisterten und Kaninchenfreunde von Produktion zu Produktion. Anderseits sind Entscheidungsträger in den Unternehmen, allen voran die Buchverlage von der Wirksamkeit eines ARGs als Marketinginstrument inzwischen überzeugt. Erst kürzlich wurde unsere Produktion „Play the player, not the cards“ für den Thriller „Der Regler“ auf der Leipziger Buchmesse mit dem BuchmarktAward in Silber in der Königsdisziplin Bestseller-Marketing gewürdigt. Alternate Reality Games sind jedoch weit mehr als eine Werbeform, in der mit „medialen Tricks“ versucht wird, vordergründig um die Aufmerksamkeit potenzieller Leser zu heischen, auch wenn das klassische Medien wie der Tagesspiegel, noch immer nicht so ganz verstanden haben.
Aufmerksamkeit spielt im im aktuell laufenden ARG „Ich bin der Herr deiner Angst“, das heute in Hamburg auf sein Finale zusteuert, Story bedingt jedoch eine bedeutende Rolle. Die transmedial inszenierte Geschichte dreht sich um einen unbekannten, offensichtlich psychopatischen Entführer, der es darauf abgesehen hat, das eine längst verdrängte Mordserie aus den 1980er Jahren wieder ans Licht der Öffentlichkeit kommt. Über die Webseite Anxiferum wurde den Teilnehmern Aufgaben und Rätsel gestellt, die sich allesamt um Ängste drehten. Was damals in Hamburg geschah, dokumentiert eine TV-Reportage aus dem Jahr 1988. Der fingierte Bericht ist „In-Game“, wie es im Produzenten-Sprech heißt, er ist ein Teil der Inszenierung und birgt wichtige Hinweise für die ARG-Ermittler.
Die Reportage zeigt aber auch, was ein ARG, neben der Aufmerksamkeit, die es zweifellos für den gleichnamigen Titel erzielen soll, zu leisten im Stande ist: nämlich die Nähe zu einem im Krimi- und Thriller-Bereich noch unbekannten Autor herzustellen. Stephan M. Rother (im Bild rechts), selbst ein erfahrener und begeisterter Rollenspieler verkörpert darin einen der Ermittler aus seiner Geschichte. Ein solcher Einsatz, die Bereitschaft zur Interaktion, ist genau das, was einen Leser unmittelbar in einen Fan verwandeln kann.
Und das ist bei Weitem noch nicht alles. Mehr soll aber an dieser Stelle im Hinblick auf den nahenden Showdown nicht verraten werden.
Wer kurzfristig den Weg nach Hamburg antreten möchte, um beim ARG-Finale dabei zu sein, meldet sich am besten im Spieler-Forum.
Für die Leute, die das Geschehen am Rechner verfolgen wollen, gibt’s wie immer einen Live-Stream.
Lovelybooks überträgt ab 21:00 Uhr live die Weblesung mit Stephan M. Rother
Das Buch erscheint am 2. April im Rowohlt Verlag und kann hier oder hier bestellt werden.
NACHTRAG: Die Allgemeine Zeitung berichtet über den Autor und seine Beteiligung am Alternate Reality Game