Vortrag auf der Learntec 2025 in Karlsruhe zum Thema „AICONIC TURN“. Der Referent steht auf der Bühne vor einer großen gelben Präsentationswand mit dem Titel und Logos der Learntec.

KI-Avatare in der Bildung
Wie digitale Buddies das Lernen verändern

KI-Avatare verändern die Art und Weise, wie wir lernen, denken und uns orientieren. Sie helfen vor allem dort, wo klassische Bildung an Grenzen stößt – durch Sprachbarrieren oder fehlende Vorbilder. Die Learntec 2025 zeigt: Die Zukunft des Lernens ist personalisiert, interaktiv und KI-gestützt.

Meine erste LEARNTEC: Karlsruhe ist definitiv eine Reise wert

Diese Woche war ich zum ersten Mal auf der Learntec in Karlsruhe, der führenden Messe für digitale Bildung in Europa. Mein Fokus lag auf zwei großen Themen: dem Einfluss von Extended Reality (XR) und Künstlicher Intelligenz (KI) auf das Lernen.

Besonders inspirierend fand ich den Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Seitz, Professor für Marketing, Medien und Digital Business an der Hochschule der Medien Stuttgart. Sein Thema: „AI Avatars as Educators, Evaluators & Advisors“. Er zeigte auf, wie KI-Avatare als Lehrer:innen, Berater:innen und Coach:innen eingesetzt werden – mit ersten konkreten Erfolgen in Bildung und Wirtschaft. Ein zentrales Praxisbeispiel seines spannenden Vortrags war das Forschungsprojekt TALAINTED, das den gezielten Einsatz von KI-Avataren in der schulischen MINT-Bildung untersucht.

TALAINTED: Mit KI-Avataren gegen Bildungsungleichheit

Das Projekt TALAINTED wurde von der Hochschule der Medien Stuttgart und der gemeinnützigen Hacker School initiiert. Es verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: Jugendliche – insbesondere Mädchen und sozioökonomisch benachteiligte Gruppen – für MINT-Berufe zu begeistern. Im Rahmen eines innovativen Online-Kurses kommen animierte KI-Avatare zum Einsatz. Sie erklären die Grundlagen des Programmierens – spielerisch, individuell und mehrsprachig.

In vielen Schulklassen kommen heute bis zu acht verschiedene Muttersprachen zusammen. Die Avatare im Projekt TALAINTED sprechen Deutsch, Englisch, Arabisch, Russisch oder Türkisch. Diese Mehrsprachigkeit ermöglicht einen niedrigschwelligen Zugang – besonders für Schüler:innen, die sich im klassischen Unterricht schwertun. Zudem können die Schüler:innen zwischen verschiedenen Avataren mit unterschiedlichen Persönlichkeiten wählen. Das stärkt Vertrauen, Identifikation und Motivation – entscheidende Faktoren für nachhaltigen Lernerfolg.

KI in der Bildung steigert Motivation und Lernerfolg

Das Projekt wurden mit einer wissenschaftlichen Vorher-Nachher-Studie begleitet. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache:

  • Motivation, Interesse und Konzentration stiegen signifikant
  • Das Gefühl von Selbstwirksamkeit wurde gestärkt
  • Die Lernenden fühlten sich besser verstanden und begleitet als im herkömmlichen Unterricht

Durch Gamification-Elemente und ein eingebettetes Storytelling wurde ein starker Lernanreiz geschaffen. Einige Teilnehmende berichteten, dass sie durch den Kurs erstmals Spaß am Programmieren entwickelt hätten. Nach dem Kurs konnten die Schüler:innen selbst einfache Computerspiele programmieren. Viele waren dabei schneller als im regulären Unterricht und deutlich motivierter.

Besonders beeindruckend: Zahlreiche Teilnehmende äußerten erstmals Interesse an einem Beruf im MINT-Bereich – etwa als Programmierer:in, Game Designer:in oder IT-Spezialist:in.

Dozentin der Hacker School erklärt mit Hilfe eines KI-Avatars das Programmieren in Microsoft MakeCode Arcade. Links der Avatar, rechts die visuelle Programmierschnittstelle mit farbigen Codeblöcken.

Quelle: Forschungsbericht Programmieren lernen revolutioniert, digipolis Verlag

Warum KI-Avatare die Zukunft des Lernens prägen

Der Einsatz von KI-Avataren ist mehr als ein technischer Trend – er markiert einen Paradigmenwechsel im Bildungswesen. Lernen wird zugänglicher, persönlicher und gerechter.

Für uns als Agentur für immersive Markenkommunikation ist besonders spannend, wie KI-Avatare in XR-Umgebungen funktionieren. Was geschieht, wenn ein Avatar in einem 3D-Raum spricht, reagiert, begleitet? Welche emotionalen Bindungen und Lerneffekte entstehen?

Die Potenziale KI-gestützter Avatare reichen jedoch weit über den schulischen Kontext hinaus. Auch Unternehmen können in der Fort- und Weiterbildung davon profitieren – etwa bei:

  • Einarbeitung neuer Mitarbeitender
  • Produktschulungen in mehreren Sprachen
  • Trainings für chronisch kranke Menschen im Umgang mit digitalen Tools, Medikation oder Self-Tracking-Software

KI-Avatare bieten eine kontinuierliche, personalisierte und auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Lernunterstützung – unabhängig von Ort, Zeit oder Vorerfahrung. Sie können erklären, motivieren, begleiten – und so einen echten Mehrwert in der Fort- und Weiterbildung schaffen.


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