Deutsche sind immun
Die W&V macht in ihrer aktuellen Ausgabe eine Bestandsaufnahme zum Thema Virales Marketing und stellt fest, dass virale Kampagnen in Deutschland nach wie vor rar sind. Die Ursache liege in der deutschen Eigenart, im Vorfeld alles ergründen und erforschen zu wollen und in einer kulturell verankerten Angst vor dem Scheitern.
In der Tat, statt Mut und Experimentierfreude ist in Deutschland nach wie vor Planungssicherheit das Maß aller Dinge. Das ist schon verwunderlich, denn eigentlich sollte es sich doch mittlerweile herumgesprochen haben, dass der Marketing-Stalinismus in der vernetzten Welt ausgedient hat.
Wer mit Viralem Marketing Erfolg haben möchte, muss sich frei machen vom Planungsfetisch, insbesondere vom linearen, monokausalen Denken der alten Ära. Dazu gehört auch, den Zufall nicht zu verteufeln, sondern ihn als Freund lieben zu lernen. Die Ungewissheit, die dadurch entsteht birgt nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Es ist sicherlich kein Zufall, dass fast bei allen erfolgreichen viralen Kampagnen, die ich kenne, ein Zufallselement mit ihm Spiel war. Deswegen lautet einer meiner Glaubenssätze: „Gib dem Zufall eine Chance!“