Schlachtfeld Schleichwerbung
Am letzten Wochenende habe ich mich im Internet nach Reisezielen für Oktober umgesehen. Meine Suchkriterien: Strand, nicht mehr als 4 Regentage pro Monat, Wassertemperaturen über 20°. Auf meiner Suche bin ich auch auf dem ein oder anderen Verbraucherportal gestrandet und habe mir dort Testberichte angesehen, darunter einige recht positive über Zypern.
Die Vorstellung, diese könnten nicht von Doris und Günter aus Gelsenkirchen stammen, die dort als Autoren aufgeführt werden, sondern in Wahrheit von Vasily, einem einheimischen Hotelier, von seiner deutschen Ehefrau oder gar von einer extra engagierten Werbeagentur, hat etwas Beunruhigendes, scheint aber gar nicht mal so abwegig. Zumindest, wenn man einem Artikel glauben schenken mag, der heute auf stern.de erschienen ist.
In dem Beitrag werden Verbraucherportale wie ciao.de, dooyoo.de oder yopi.de als „Einfallstore für Geheimwerber“ apostrophiert. „Niemand weiß, wie viele „Geheimagenten“ auf Verbraucherportalen und in Foren unterwegs sind, um die Produkte ihres Auftraggebers zu preisen und die der Konkurrenz niederzuschreiben. Dass es solche Menschen gibt, bestreiten auch die Betreiber der Portale nicht“, schreibt der Redakteur Lutz Kinkel.
Was ich von solchen Techniken halte und wie ich diese zu bezeichnen pflege,habe ich an dieser Stelle bereits in einem anderen Zusammenhang geäußert. Das Gleiche würde ich auch Vasily erzählen, sollte er tatsächlich seine Finger im Spiel haben und ihm raten, sich stattdessen etwas einfallen zu lassen, damit in den Verbraucherportalen positiv über ihn und sein Hotel berichtet wird. So schwer ist das nämlich gar nicht, vorausgesetzt man hat die entsprechenden Glaubenssätze verinnerlicht.
PS: Übrigens, hat jemand noch einen guten Urlaubstipp für Oktober?