Warum Selbstreferenz für Immersion so wichtig ist
In der Studie „Beyond Realities“ welche in diesen Tagen von „Phocus Brand Contact“ herausgegeben wurde, bin ich über ein sehr spannendes Essay gestolpert. Geschrieben wurde es von Unternehmer und Künstler Fritz Strempel und trägt den Titel „VR ist nichts als Schall und Rauch“. Darin beschreibt er den wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen persönlichen Erinnerungen und der damit im Zusammenhang stehenden Möglichkeit, Immersion zu erleben.
Technik ist nicht alles
Gibt man in der Bildersuche den Begriff „Immersion“ oder „Immersive“ ein, so wird sich wohl bei fast jedem von uns unter den ersten Treffen ein Bild von einem Menschen mit VR-Brille befinden. Auch in Gesprächen mache ich häufig die Erfahrung, dass für viele Virtual, Augmented oder Mixed Reality-Technologien und Immersion zwangsläufig zusammengehören. Erzähle ich dann, dass wir in unseren Projekten oft gänzlich ohne derartige Elemente auskommen und trotzdem Immersion erzeugen, reagieren meine Gesprächspartner häufig erstaunt und sind neugierig, wie uns das gelingt. Auch Strempel weißt in seinen Ausführungen darauf hin, dass es Immersion selbstverständlich auch bereits vor derartigen technischen Entwicklungen gegeben hat. Die Erschaffung einer virtuellen oder erweiterten Realität kann Immersion auslösen. Ein Garantieschein für Immersion ist der Einsatz von VR jedoch nicht.
Ohne persönliche Relevanz keine Immersion
Ob ein Erlebnis immersiv ist, ist eine sehr subjektive Frage und hängt immer von dem Rezipienten selbst ab. Vor der Entwicklung einer möglichst immersiven Brandexperience steht bei uns aus diesem Grund auch immer eine sehr intensive Analysephase. Ziel ist es die potenziellen Rezipienten besser kennenzulernen: Was bewegt sie? Welche Erfahrungen haben sie gemacht und welche Erwartungen haben sie? Welche Themen sind für sie relevant?
Der Rezipient muss im Fokus stehen
Besonders die Frage nach der persönlichen Relevanz spielt bei der Erzeugung von Immersion eine entscheidende Rolle: Wenn eine Geschichte für den Rezipienten nicht relevant ist, sie keinen persönlichen Bezug, keine Selbstreferenz hervorruft, findet keine Immersion statt und das Erlebte gerät schnell wieder in Vergessenheit, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. Bei dem Design einer immersiven Brandexperience muss also immer der Rezipient im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Strempel kommt zu dem selben Schluss und schließt seine Ausführungen mit den Worten:
„In einer Welt der technologischen Übersteigerung, von Hyperealität, von Sinnesüberflutung, generischen Inhalten und technologischem Klamauk werden reduzierte, authentische Trigger der Selbstreferenz zum entscheidenden Mittel tiefgreifender Immersion.“