7 years later
Einer der wirksamsten Treibstoffe für den Antrieb einer viralen Verbreitung ist das Streben nach Sinn. Wir haben das Bedürfnis,die Dinge, die wir wahrnehmen zu verstehen. Deswegen werfen wir sie solange hin und her, bis sie für uns einen Sinn ergeben. Botschaften, die eine hohe interpretative Flexibilität aufweisen, wie die Story des Films The Blair Witch Project, haben ein großes Verankerungspotenzial und neigen dazu, sich epidemisch zu verbeiten.
Auf einen ähnlichen Effekt setzt derzeit Mercedes Benz mit „7 years later“. Die interaktive Website besteht aus 13 mysteriösen Filmsequenzen, die vom User individuell kombiniert werden können. Die Grundlage des Films bildet ein gleichnamiger Produktfilm zur E-Klasse, der schon vor dem eigentlichen Launch im Netz zu sehen war. Das filmische Puzzlespiel soll den User dazu animieren, seine persönliche Geschichte zum Film zu schreiben, in der er darlegt, wie er den Film gesehen und interpretiert hat. Die Website wirkt, als hätten sich die Macher von Sci-Fi-Autor William Gibson inspirieren lassen. In dessen jüngstem Werk „Pattern Recognition“, versucht die weibliche Protagonisten Cayce Pollard einem fragmentarisch aufgebauten Videokunstwerk sein Geheimnis zu entreißen. |
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