The Mob Project
Wer derzeit in New York beobachtet wie sich Hunderte von Leuten zusammenrotten und skurille Dinge anstellen, der ist Zeuge des s.g. „Mob Projects“, einem Phänomen an der Grenze zwischen Aktionskunst und Gesellschaftsspiel. Initiator des seltsamen Treibens ist ein ominöser „Bill“, der mittels Ketten-Mail Ort, Zeitpunkt und Inhalt der jeweiligen Mob-Materialisierungen vorgibt, so der SPIEGEL.
Der Medientheoretiker Howard Rheingold hat derartige Phänomene in seinem aktuellen Werk „Smart Mobs“ ausführlich beschrieben. Die nächste Revolution nach PC und Internet sei mitnichten technologisch, sondern sozial: „Smart Mobs bestehen aus Menschen, die zusammen handeln können, selbst wenn sie sich nicht kennen.“ Die Szenen, Clans und Communities, würden in Zukunft immer häufiger eine Entsprechung in der realen Welt finden. Smart Mobs bilden aber nicht nur ein probates Experimentierfeld für Performance-Künstler, sondern haben auch eine politische Dimension. So wurden die Spontandemonstrationen philippinischer Oppositioneller (People Power 2), die im Jahr 2001 zum Sturz des Präsidenten Estrada führten und deren Zeuge, der Autor dieser Zeilen war, per SMS organisiert. Die Vorbereitungen für das erste Mob-Projekt in Deutschland sind bereits am Laufen. Geplant ist eine Aktion in München am 1. August . |
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