„Ich mach was mit Marketing“

Schon vor etwa einem Jahr hatte mich Leander Wattig gefragt, ob ich Lust und Zeit hätte, an seiner Interviewreihe „Ich mach was mit Marketing“ teilzunehmen. Ich bin ihm zwar noch nie persönlich begegnet, verfolge aber schon seit einigen Jahren mit dem größten Interesse, wie er mit seinen vielfältigen Aktivitäten und spannenden Gedanken die Verlagsbranche aufmischt. Seine Initiativen „Ich mach was mit Bücher“ und der „Virenschleuderpreis“ sind aus meiner Sicht Paradebeispiele für cleveres und sehr erfolgreiches Virales Marketing im B-2-B-Bereich.

Manche seiner Thesen erscheinen Verlagsleuten mitunter etwas steil. In einem Beitrag „Geschäftsmodelle vom Ergebnis her denken: Publikums-Verlage als Erlebnis-Agenturen“ entwirft Leander Wattig ein Zukunftsszenario, in dem Publikumsverlage keine Bücher, sondern Erlebnisse, neudeutsch „Experiences“ anbieten. Kurz zusammengefasst lautet seine Argumentation wie folgt: Das Kerngeschäft von Verlagen sind gute Geschichten – warum den Inhalt immer nur zwischen zwei Buchdeckel pressen, wenn es da draußen immer mehr Leute gibt, die an Stories aktiv teilnehmen und sie mitgestalten möchten?

Dass sich solche „Experiences“ durchaus monetarisieren lassen, zeigt das Beispiel Jochen Schweizer (Slogan: „Genug geträumt, jetzt wird erlebt“), ein Unternehmen, das Erlebnisse bzw. Erlebnisgeschenke vermarktet. Man muss nicht viel Phantasie aufbringen, um sich vorstellen zu können, was passieren würde, wenn es einem Verlag gelänge, solche „Event-Produkte“ mit echten „Stories“ zu kombinieren und zu vermarkten. Erlebnisse, die über das obligatorische „Krimi-Dinner“ hinausgehen und die voll auf die Bedürfnisse, der auf Partizipation geeichten „Digital Natives“ ausgerichtet sind.

Dabei haben viele Verlage das Potenzial bereits erkannt. Das zeigt ihr große Interesse an Alternate Reality Games. Allerdings werden diese Experiences bislang ausschließlich zu Marketing- und Werbezwecken eingesetzt und es sind keine Anzeichen erkennbar, dass sich daran bald etwas ändert. Deswegen kommt Leander Wattig zu folgendem Fazit: „Ich könnte mir vorstellen, dass das Geschäftsmodell des heutigen Verlagsdienstleisters vm-people zukunftsträchtiger ist als das vieler Verlage selbst, deren Produkte heute auf diesem Wege noch beworben werden.“

Nach fast einem Jahr habe ich Leander Wattigs Fragen letzte Woche endlich beantwortet. Ich habe den Abstand meiner Forschungsreise gebraucht, um mir über verschiedene Aspekte klar zu werden. Zum Beispiel über die Frage nach dem Geschäftsmodell von vm-people. Und ich muss sagen, dass mir persönlich Wattigs These gar nicht so steil erscheint. Jochen Schweizer ist vielleicht auch in dieser Hinsicht kein so schlechter Vergleich, denn auch der ist nicht gleich mit einem Erlebnisgeschenkportal gestartet, sondern hat als Dienstleiter beziehungsweise mit einer Werbeagentur angefangen.

„Ich mach was mit Marketing“ – mein Interview für Leander Wattig

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