Community Organizing vor dem Capitol

Es wird Zeit, endlich auch einmal über die Aktivitäten deutscher Politiker im Internet zu berichten. Das Superwahljahr hat begonnen, die erste Landtagswahl liegt hinter uns.

Aber am Tag, an dem der erste „Präsident 2.0“ der Weltgeschichte vereidigt wird, muss der Blick noch einmal nach Amerika gehen.

Wie inzwischen jeder weiß, ist die Barack Obamas Inaugurationsfeier eine gigantische Party, die größte ihrer Art in der amerikanischen Geschichte. Einem Präsidenten, der sich so stark auf das Volk bezieht und stets versucht, auf Augenhöhe mit ihm in Kontakt zu treten, steht das gut zu Gesicht. Doch bringt ein solches „Volksfest“ so seine Probleme mit sich. Die eigentliche Zeremonie ist kurz, Obamas Rede soll nur eine gute Viertelstunde dauern. Was machen eigentlich die zwei Millionen Schaulustigen, während sie mit kalten Füßen vor dem Capitol stehen und warten, dass es endlich losgeht?Eine Antwort auf diese Frage fanden die Betreiber von Meetup.com. Sie lautet: Einander begegnen. Meetup teilt eine halbe Million Namensschilder „Hello, my fellow American, my name is…“ an die Bevölkerung aus. Auf diese Weise, so hofft man bei Meetup, kommen Gespräche unter Fremden in Gang und das neue Gemeinschaftsgefühl, das die Nation seit der Wahl Obamas erfasst hat, greift weiter Raum. Die Chefs von Meetup, Scott Heiferman and Jeremy Heimans, beschreiben ihre Mission so:„Wir wollen die Menge in eine Community verwandeln. Wir alle müssen daran erinnert werden, dass wird nicht bloß Zuschauer sind und dass die Inaugurationsfeier nicht nur für Prominente gedacht ist. Wir können einander anschauen, anstatt auf die Großbildschirme zu starren. Wie Obama sagt: ,Wir sind diejenigen, auf die wir gewartet haben’“.

Um die Inspiration gleich in soziales Handeln umzuwandeln, findet sich auf der Rückseite des Namensschildes eine Kurzanleitung in vier Schritten, wie jedermann in seinem persönlichen Umfeld eine Graswurzelbewegung zu jedem beliebigen Thema starten kann.

Sollten viele den Vorschlag beherzigen, dürfte das Meetup.com in Form von steigenden Nutzerzahlen unmittelbar zugute kommen. Es handelt sich dabei nämlich um eine Online-Plattform, die es Menschen ermöglicht, sich mit Gleichgesinnten in Ihrer Nähe offline zusammenzufinden. Mit seiner Gründung im Jahre 2001, gelang es Meetup, als vielleicht erster Web 2.0-Anwendung überhaupt, das „Socal Networking“ aus der Virtualität des Internets zurück ins wahre Leben zu holen. Davon profitierten auch Politiker, als erster der demokratische Präsidentschaftsbewerber Howard Dean, der im Jahr 2004 wichtige Teile seiner Kampagnenorganisation und Wählermobilisierung über Meetup abwickelte. Im Wahlkampf von Barrack Obama spielte die Plattform praktisch keine Rolle mehr. Wie man sieht, will man sich bei Meetup damit für die Zukunft nicht abfinden.

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