Berichterstattung mit Snapchat
das Battle von Mossul #rp17

Letztes Jahr wurde auf der re:publica noch laut darüber nachgedacht, ob sich Snapchat Discover auch in Deutschland durchsetzt – heute sind bereits mehrere deutsche Medien vertreten. Den Anfang machte dabei die BILD-Zeitung mit einer Reportage aus der zerstörten Stadt Mossul im Irak. Claas Weinmann berichtet in der Session „Mobile Storytelling = Snapchat? Von Follow me around, takeovers und fiktionalen Inszenierungen“ von seinen Erfahrungen als Snapchat-Reporter.

Discover ist ein innerhalb von Snapchat eingerichtetes Medienangebot, in dem Medienmarken eigene Channels betreiben können. Nach dem Start mit englischsprachigen Medien sind im vergangenen Jahr französische dazugekommen. Für Medien ist Discover durchaus interessant. Die App ist vor allem bei jungen Nutzergruppen beliebt. Ein Discover-Channel bedeutet aber auch, dass Medien exklusiv für die App Inhalte produzieren müssen.

Das zeigt sich zum Beispiel in der Art, wie eine Geschichte geplant und erzählt wird: „Die Geschichte muss stimmen, einfach nur draufhalten ist Quatsch“ sagt Weinmann. Dazu gehört, sich auf das Wesentliche zu reduzieren, sodass der Kern der Story in 10 Sekunden erzählt werden kann. Das kann auch für den Interviewpartner eine Herausforderung sein, der sich kurz fassen muss. Weinmann machte im Irak dazu eine interessante Erfahrung: „Die Zusammenarbeit mit den Leuten vor Ort stellte sich als einfacher heraus als gedacht – die meisten von ihnen kannten Snapchat und hatten die App bereits seit zwei Jahren auf ihren Smartphones installiert.“

Auch für den Reporter ist die Snapchat-Berichterstattung erstmal ungewöhnlich – wo er normalerweise gewohnt ist, hinter der Kamera zu stehen, wird er von Snapchat dazu angehalten, Selfies von sich zu machen und die App so zu nutzen, wie es die User tun. Das schafft Authentizität und gibt dem User das Gefühl, ganz nah dran zu sein. Das erklärt vielleicht auch den Erfolg der Reportage auf Social Media: „Normalerweise bekommen wir oft auch kalten Wind auf Facebook & Co für unsere Arbeit, bei der Snapchat Reportage war das Feedback – gerade auch von jüngeren Nutzern – durchwegs positiv“, freut sich Weinmann. Zwar liegen keine genauen Zahlen vor, aber das Feedback lässt darauf schließen, dass die Live-Story aus Mossul die am meisten geklickte Reportage in der Geschichte der BILD ist.

Eine Schattenseite hat Snapchat Discover für den Reporter aber doch: Die Snap-Reportage wird nach 24 Stunden wieder gelöscht.

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