Die ultimative Blog-Hudelei: Der Corporate Blog von Romberg

Roland, der Offline-Blogger

Vor ziemlich genau zwei Jahren habe ich zum ersten Mal den Begriff „Quelltablette“ gehört. Nein, ich war zum Glück nicht krank, aber ganz wohl war mir in diesem Augenblick auch nicht. Ich saß in einem kargen Konferenzraum (der Kunde möge es mir verzeihen) im schleswig-holsteinischen Ellerau und blickte in ratlose Gesichter. Ich war gerade dabei, einen Workshop zu beenden, der eigentlich das Ziel hatte, die Teilnehmer für Social Media zu begeistern.

Mein Publikum bestand aus Mitarbeitern von Romberg, einem Handelsunternehmen mit einer rund 150jährigen Tradition, das sich im Laufe seiner Geschichte zu einem der führenden Anbieter im Bereich Hobbygarten-Artikel entwickelt hat. Ich hatte mich unter anderem darum bemüht, die „Rombergs“ für das Bloggen einzunehmen. Doch der obligatorische „Schnappschuss“ am Ende brachte ein recht einhelliges, leicht resignatives Resümee an den Tag: „Ganz interessant, aber sorry, was haben wir denn schon Spannendes zu erzählen!?“

Mit dieser Selbstwahrnehmung steht Romberg nicht alleine da, sie ist symptomatisch. Claus Wieking, ehemaliger Chefredakteur der W&V, kommt zu der Einschätzung, dass Corporate Blogging in Deutschland immer noch eine Seltenheit darstellt. Neben den Gründen, die Wieking benennt, halte ich eine spezielle Ausprägung von Betriebsblindheit für eine der zentralen Ursachen, warum es an Corporate Blogs mangelt. Denn es ist in der Regel nicht so, dass es keine interessanten Geschichten zu erzählen gäbe. Was in den Unternehmen oft fehlt, ist eine Sensorik, diese zu erkennen.

„Diese Rombergs“ widerlegen sich gerade im positiven Sinne selbst. Seit Januar ist das Unternehmen mit einem eigenen Blog am Start und begleitet sein Publikum, unterstützt durch Gastautoren aus dem Hobbygartenbereich, durch das Gartenjahr. Den Anlass, mit dem Bloggen anzufangen, stiftete ein Produkt, dessen Einführung eigentlich für das Frühjahr geplant war und von dem man glaubte, es brächte die spannenden Geschichten im Huckepack mit sich. Allerdings musste die Produkteinführung dann auf den Herbst verschoben werden. Und siehe da, zu berichten gibt es trotzdem eine Menge. Zum Beispiel, warum man das Produkt, die POP UP-Erden, nicht wie angekündigt auf den Markt bringen konnte.

Diese Rombergs - Blogger aus Leidenschaft

Dabei geben die Rombergs ein Paradebeispiel für eine offene Diskussionskultur ab. Fragestellungen, zu denen intern gestritten wird, werden mit Blogbeiträgen gezielt nach außen getragen, um Kunden an den Diskussionen teilhaben zu lassen und sie nach ihrer Meinung zu fragen. Allen voran der Geschäftsführer, Roland Reiser – ein Mann, der von sich behauptet, in seinem Leben noch nie eine SMS oder eine E-Mail geschrieben zu haben und der deswegen seine monatlichen Kolumne konsequent handschriftlich verfasst. In seinem aktuellen Beitrag geht es beispielsweise um die Frage, wie man im Unternehmen damit umgehen sollte, dass die Produktlinie „Powerplaant“ unter anderem zum Hanfanbau genutzt wird.

Weil ich zugegebenermaßen leider keinen grünen Daumen, dafür aber zwei linke Hände habe, weiß ich auch nach zwei Jahren mit einer „Quelltablette“ noch immer nicht so viel anzufangen. Aber ich freue mich ständig aufs Neue, dass die anfängliche Skepsis in Ellerau gegenüber Social Media im Allgemeinen und dem Bloggen im Speziellen einer großen Begeisterung gewichen ist. Liebe Rombergs, wir sind dankbar, dass wir unseren Teil dazu beitragen können, diese Erfolgsgeschichte des Corporate Blogging gemeinsam mit euch fortzuschreiben!

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